Tanja Dückers in der FAZ darf jetzt auch mal über die bösen Papas meckern,
denn natürlich sind nur die Papas schuld!
Auch wenn der
Bewusstseinswandel in vollem Gange ist, abgeschlossen ist er noch lange nicht. Und
natürlich sind viele Väter auch nicht mutig, nicht risikobereit genug: Während
für viele Frauen die Geburt eines Kindes nicht nur enorme körperliche
Veränderungen – und durchaus, auch heute noch, hierzulande – Gefahren mit sich
bringt und oft eine berufliche Schlechterstellung sowie
materielle Einbußen zur Folge hat, ändert sich für viele Männer, abgesehen
davon, dass auch sie weniger schlafen und weniger Sex haben, deutlich weniger.
Genau, Frauen sind Risikobereit und nehmen beruflichere Schlechterstellung
und materielle Einbussen in Kauf, Männer nicht. Denn natürlich, und da machen
wir uns nichts vor, Papa gibt sein Geld weiter für das große tolle Auto aus, für
Kegeln, Angelurlaub und sonst was, währen die Mutter, durch die Geburt und den
Haushalt geschwächt, nur noch Teilzeit arbeitet und von dem Geld die Wohnung,
Essen, Strom und Kinderwagen zahlt. Das ist die heile heile Mütterwelt von Tanja
Dückers!
Das es bei heutiger Wohnungslage in Großstädten wie Berlin, München oder
Frankfurt, wo die Jobs sind, gar nicht mehr möglich ist mit zwei Teilzeitjobs
durchzukommen, interessiert nicht. Das Männer weiterhin, übrigens zum großen
Teil von den Müttern selber, in Vollzeitjobs gepresst werden, egal. Wozu mal
Nachdenken, wenn das Denkmodell doch nur betoniert genug ist!
Sie sind weitaus
seltener bereit, auf etwas wirklich Substantielles zu verzichten, um eine
Familie zu gründen. Bisher haben sie ihre neue Rolle mediengerecht und
öffentlichkeitswirksam ausfüllen und vornehmlich als Zugewinn – Auszeit mit der
Familie, Selbstverwirklichung, schöner Urlaub in der Elternzeit – betrachten
können. Aber ganz konkret auf Geld und
Prestige – möglicherweise dauerhaft – zu verzichten, um ihrer Partnerin den
Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern, das ist dann doch eine andere
Sache.